Interview. Für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft ist die Einhaltung von ökologischen, sozialen sowie Governance-Kriterien unablässig. Bei der Umsetzung werden technologische Lösungen zum kritischen Erfolgsfaktor, ist Dr. Frank Schlein, CEO von CRIF Bürgel GmbH, überzeugt.
In der zweiten Augustwoche wurde der jüngste Bericht des Weltklimarats, des Intergouvernemental Panel on Climate Change, kurz IPCC, veröffentlicht. Die globale Mitteltemperatur lag laut dem Bericht, der von mehr als 230 Forschern aus 66 Ländern verfasst wurde, im Zeitraum von 2011 bis 2020 knapp 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau der Jahre 1850 bis 1900. Das ist eine neuerliche Bestätigung dafür, dass Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels oberste Priorität einzuräumen sind. Schließlich soll laut dem 2015 verabschiedeten Pariser Klimaabkommen die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 möglichst bei 1,5 Grad, aber jedenfalls unter zwei Grad gehalten werden.
Um eine Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen, die der Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens gerecht werden, müssen in unterschiedlichen Bereichen strenge regulatorische Vorgaben erfüllt werden. Konsequenterweise spielen deshalb regulatorische Maßnahmen auch bei dem im Dezember 2019 verkündeten „Europäischen Grünen Deal“ eine entscheidende Rolle. Der Grüne Deal hat zum Ziel, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.
Wie im Aktionsplan für die Finanzierung nachhaltigen Wachstums der Europäischen Kommission verankert ist, soll der Finanzsektor bei diesem Vorhaben eine zentrale Rolle einnehmen und mittels ESG (Environmental Social Governance) konformer Finanzprodukte, Finanzierungen sowie Kreditvergaben einen wichtigen Beitrag zu ökologischem und sozialem Wirtschaften leisten. Und generell soll das europäische Lieferkettengesetz, für das per Oktober 2021 ein Legislativvorschlag der Europäischen Kommission erwartet wird, in Zukunft dafür sorgen, dass Unternehmen ihre Produktionsnetzwerke dokumentieren und auf ESG-Kriterien überprüfen.